Wiedersehen mit Rainer Elfinger: Ampfings ehemaliger Trainer führte den TSV Grünwald zur vorzeitigen Meisterschaft in der Landesliga Südost und zum Aufstieg in die Bayernliga Süd. (Foto: Norbert Herrmann)
Landesliga Südost - 31. Spieltag (Vorschau)
„Müssen das letzte Hemd für Ampfing geben“
Viertletzter Spieltag in der Fußball-Landesliga Südost und für den TSV Ampfing geht es um die Wurst. Nach der 2:4-Niederlage am vergangenen Wochenende in Garmisch-Partenkirchen fehlen den Schweppermännern fünf Punkte zum rettenden Ufer, umgekehrt hat das Team von Trainer Björn Hertl vor der Partie gegen Meister TSV Grünwald sechs Zähler Vorsprung auf den TuS Holzkirchen, der den ersten Abstiegsplatz einnimmt, aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat.
„Im Nachhinein ist die Niederlage in Garmisch extrem bitter, alles wäre dicht beisammen gewesen, die Konkurrenz spielt ja noch gegeneinander und nimmt sich die Punkte. Wenn man 2:0 führt, darf man so ein Spiel nicht verlieren“, grämt sich Hertl immer noch.
Mit dem TSV Grünwald gibt am Freitagabend um 19.30 Uhr die beste Mannschaft der Saison ihre Visitenkarte im Isenstadion ab, was die Gäste aus dem Münchner Süden draufhaben, musste der TSV Ampfing schon beim Hinspiel erfahren, als es eine empfindliche 1:5-Schlappe setzte. Überhaupt gab es gegen die Grünwalder, die sich am letzten Wochenende mit einem spektakulären 4:3 gegen den TSV Wasserburg vorzeitig zum Meister kürten, zuletzt wenig zu holen: Vier Siege aus vier Vergleichen stehen in dieser Bilanz für Grünwald zu Buche.
Zu einem Wiedersehen kommt es auch mit Trainer Rainer Elfinger, der ja letzte Saison die Schweppermänner zwischenzeitlich auf Platz eins geführt hat, dann aber zurückgetreten ist, nachdem sein Vertrag nicht über die Saison hinaus verlängert wurde. „Ich will gar keinen Unterschied zu den anderen nennen. Aber was uns durch die Saison getragen hat, war ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Uns im Trainerteam war wichtig, dass sich jeder wertgeschätzt gefühlt hat. Und das war unsere große Trumpfkarte. Die Spieler aus der zweiten Reihe zahlten es zurück. Immer wenn ich einen gebraucht habe, hat er geliefert, keiner war beleidigt“, nennt Elfinger die Gründe für den Grünwalder Erfolg.
Inwieweit der Grünwalder Coach nach der Meistersause noch Rachegefühle gegen die Ampfinger hegt, ist nicht klar, aber Hertl kann sich natürlich vorstellen, dass der Elfinger seinem Ex-Verein unbedingt eins auswischen will und auf keinen Fall freiwillig die Punkte abgibt: „Schenken wird uns keiner etwas. Wir müssen uns die Punkte schon selber holen. Das geht aber nur, wenn wir mit mehr Überzeugung auftreten. Nur dann werden wir uns auch für den Aufwand, den wir betreiben, belohnen können. Grundsätzlich spielen wir ja gut, aber der Ertrag passt halt nicht.“
Mit Birol Karatepe kehrt der zuletzt gesperrte Kapitän in die Mannschaft zurück, aber das wird wohl nicht die einzige Veränderung bleiben. Hertl wollte noch die Trainingsleistung vom Donnerstag abwarten, um letzte Eindrücke für die finale Aufstellungsvariante zu sammeln: „Klar ist, dass wir auf die Spieler setzen werden, die das letzte Hemd für Ampfing geben.“
Bericht: Michael Buchholz (MB.Presse)