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Back to the roots: Knapp zwei Jahrzehnte nach seiner aktiven Zeit beim TSV Ampfing kehrt Heiko Baumgärtner (li., mit Ampfings Sportlichem Leiter Adrian Malec) zu den Schweppermännern zurück  Foto: SchweppermännerONLINE)

Heiko Baumgärtner neuer Trainer beim TSV Ampfing

Nur drei Tage nach der Trennung von Klaus Seidel kann der TSV Ampfing mit Heiko Baumgärtner einen neuen Trainer präsentieren. „Primäres Ziel ist aber erst einmal der Klassenerhalt“, sagt der neue Coach über seine neue Aufgabe.

Der TSV Ampfing und die Trainerfrage, seit vielen Jahren eine äußerst knifflige und überaus wechselhafte Geschichte. Mit Heiko Baumgärtner (38), der zuletzt pausiert hat, soll endlich Kontinuität auf dem Trainerstuhl einkehren. Vordringlichstes Ziel bleibt der Klassenerhalt, mittelfristig soll die Umstrukturierung der Mannschaft gelingen.

Der 38-Jährige, der in Ebersberg wohnt, war schon lange der Wunschkandidat des Sportlichen Leiters Adrian Malec, der in der Saison 2001/02 selbst Trainer von Baumgärtner war: „Ich wollte ihn schon immer nach Ampfing holen, letztes Jahr hat das aus beruflichen und familiären Gründen nicht geklappt, umso schöner ist es, dass es uns jetzt gelungen ist, ihn zu verpflichten“, so Malec, der seinen Wunschkandidaten am Samstag kontaktiert hat und ihn nach zwei längeren Telefonaten überzeugen konnte. Baumgärtner: „Die Anfrage aus Ampfing kam völlig überraschend für mich. Ich war gerade im Urlaub, als der Anruf von Adrian kam. Der erste Eindruck, den ich von der Mannschaft gewonnen habe, ist sehr positiv.”

Das Training am Dienstagabend hat noch Co-Trainer hat Robert Unterhuber geleitet, weil Baumgärtner aufgrund einer terminlichen Verpflichtung etwas später gekommen ist und so das Training von außen beobachtet hat. Im Anschluss hat Malec den neuen Coach dann der Mannschaft vorgestellt. Bei seiner Begrüßung hat Baumgärtner die Spieler direkt und sehr persönlich angesprochen, zugleich formulierte er deutlich seine Erwartung und Ziele: Vollgas im Training und Spiel, Einsatz, Leidenschaft, Teamgeist und Zusammenhalt. Respektvoller Umgang zwischen Trainer und Mannschaft, aber auch innerhalb der Mannschaft.

„Jeder muss das eigene Ego hintenanstellen und sich zu hundert Prozent in den Dienst der Mannschaft stellen. Wenn ein Spieler nicht von Beginn an spielt, erwarte ich, dass er nicht schmollend auf der Bank sitzt, sondern seinem Mitspieler den Einsatz gönnt und sich für ihn freut.“

Seine neue Truppe charakterisiert er als eine „Mannschaft mit gestandenen und teils sehr erfahrenen und sehr guten Spielern“. Daraus auch eine funktionierende Einheit zu formen, sieht Baumgärtner als große Herausforderung: „Das wird letztlich darüber entscheiden, ob am Ende der Klassenerhalt gelingt. Was mir ganz wichtig ist: Wir sind keine Spaßtruppe, wir werden hart arbeiten, aber wir wollen dabei auch Spaß haben.“ Mittel- und langfristig möchte der neue Coach attraktiven Offensivfußball spielen lassen: „Ich gewinne lieber 5:4 als 1:0. Primäres Ziel ist aber erst einmal der Klassenerhalt, möglichst auf direktem Weg. Wenn das nicht gelingt, dann halt über die Relegation.“ Dazu muss in den verbleibenden fünf Spielen bis zur Winterpause kräftig gepunktet werden, idealerweise gleich am Samstag in Landshut.

Beide Seiten wünschen sich eine langfristige Zusammenarbeit, um eine neue Mannschaft formen zu können: Die Umstrukturierung und die Auffrischung mit jungen, talentierten Spielern aus der Region sollen gemeinsam vorangetrieben werden. Baumgärtner selbst bezeichnet sich als „bodenständigen Familienmenschen“, ehrgeizig, erfolgsorientiert und zielstrebig, immer das Wesentliche im Blick. Ein Teamplayer, der, wenn es sein muss, aber auch richtig laut werden kann: „Ich bin kein Laptop-Trainer, ich entscheide oftmals auch aus dem Bauch heraus“. Und eins kann Baumgärtner gar nicht: „Ich hasse es als Verlierer vom Platz zu gehen.“

Als Spieler wurde der gelernte Angreifer bei 1860 München und dem FC Bayern ausgebildet, wurde damals auch in die Bayern-Auswahl und die Nationalmannschaft berufen. Anschließend wechselte er zum damaligen Regionalligisten FC Augsburg, ehe er sich 2001 dem TSV Ampfing in der Landesliga unter Spielertrainer Malec anschloss. Nach einem Jahr ging es aber dann weiter zum Bayernligisten FC Ismaning, wo er nach einer schweren Verletzung bereits mit 21 Jahren seine Karriere beenden musste und dadurch bereits früh ins Trainergeschäft eingestiegen ist.

Den ersten Trainerjob übernahm er beim TSV Ottobrunn, wo ihm gleich im ersten Jahr der Aufstieg in die Kreisliga gelang. Anschließend war er Co-Trainer bei der SpVgg Unterhaching II unter Harry Deutinger, es folgten weitere Stationen beim TSV Grasbrunn-Neukeferloh und beim SV Heimstetten. Zunächst als Trainer der 2. Mannschaft (Bezirksliga), mit der Beförderung zum Cheftrainer der 1. Mannschaft (Bayernliga) folgte das bisherige Highlight seiner Trainerkarriere. Zuletzt war er zwei Jahre beim Bezirksligisten TSV Ebersberg tätig, zum Ende der Saison 2018/2019 hat er dann als frisch gebackener Vater eine Pause eingelegt, um mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können.

Bericht: Michael Buchholz (MB.Presse)

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